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Hoof Wall Separation Disease (HWSD Pferd)

Die Hoof Wall Separation Disease (Hufwand-Ablösung - HWSD) kennzeichnet sich durch einen Defekt im Bindegewebe der Hufwand. Betroffene Tiere haben Hufe, die brüchig und leicht reißen können. Einer instabilen Hufwand kann die strukturelle Integrität fehlen, und die Ponys können gezwungen sein, auf den Sohlen zu laufen, was zu Lahmheiten führt. Einige betroffene Ponys lassen sich mit intensiver Hufpflege in den Griff bekommen, aber andere müssen eingeschläfert werden.
Die Mutation wurde ursprünglich bei Connemara-Ponys identifiziert, ist aber auch bei Tinkern, Cobs, American Miniature Horses und Deutschen Reitponys gefunden worden. Sie wird autosomal rezessiv vererbt.

 

 

DNA-Test: verfügbar im Shop

Symptome

  • Instabile, brüchige Hufwand
  • Lahmheit
  • Entzündungen des Hufes
  • Hufrehe

Allgemeine Information

  • Die Hoof Wall Separation Disease (Hufwand-Ablösung - HWSD) ist durch einen Defekt im Bindegewebe der Hufwand gekennzeichnet.
  • Erste Symptome zeigen sich innerhalb des ersten Lebensjahres.
  • Der Schweregrad der Krankheit variiert stark, sodass es in schweren Fällen bis zur Euthanasie kommen kann.

Betroffene Rassen

Die Mutation wurde ursprünglich bei Connemara-Ponys identifiziert, ist aber auch bei Tinkern, Cobs, American Miniature Horses und Deutschen Reitponys gefunden worden. 

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Dieser Mutationstest zeigt die Insertion eines einzelnen Basenpaares (c.504_505insC) im SERPINB11 Gen.

 

Test im Shop

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Kopien des Gens (hwsd/hwsd) von der Mutation betroffen sind. Pferde, die nur eine Kopie der auslösenden Mutation haben (N/hwsd) sind klinisch gesunde Trägertiere.

 

Genotypen:

 

N/N = genetisch normal

Das Pferd besitzt keine Anlagen für HWSD und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.

 

N/hwsd = ein Träger

Das Pferd ist klinisch gesund. Die auslösende Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.

 

hwsd/hwsd = betroffen

Die auslösende Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben.

Empfehlungen für die Zucht

  • Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/hwsd x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
  • Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/hwsd x N/hwsd) darf nicht erfolgen, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
  • Betroffene Tiere (hwsd/hwsd) dürfen nach kritischem Überdenken des Zuchtwertes nur mit Nicht-Trägern (N/N) verpaart werden.

 

Die FN ZVO verlangt, dass sowohl Hengste als auch Stuten getestet (oder durch Abstammung als normal nachgewiesen) werden müssen, um in die Stuten- und Hengstbücher eingetragen zu werden.  Träger-zu-Träger-Paarungen sind verboten, und Fohlen aus Träger-zu-Normal-Paarungen müssen genetisch getestet werden. Die Ergebnisse werden auf der Website der FN veröffentlicht.

Literatur

Finno, C.J., Stevens, C., Young, A., Affolter, V., Joshi, N.A., Ramsay, S., Bannasch, D.L.: SERPINB11 Frameshift Variant Associated with Novel Hoof Specific Phenotype in Connemara Ponies. PLoS Genet 11:e1005122, 2015. Pubmed reference: 25875171. DOI: 10.1371/journal.pgen.1005122.

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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